Der Weitverkehrstrupp

Seit Anfang 2006 ist in Potsdam einer von fünf Weitverkehrs-Trupps disloziert. Die Trupps sind strategisch über die Bundesrepublik verteilt (Potsdam, Lehrte, Hamburg, Gelnhausen, Balingen), um sie in einer Großschadenslage zusammenziehen zu können.

Die Technik und das Personal des Weitverkehrstrupps ist dazu ausgelegt und befähigt, sowohl mit Funktechnik (2m/4m BOS-Funk, DECT, GSM, WLAN, Richtfunk) als auch mit drahtgebundener Technik (ISDN / analog) Kommunikationsnetze im Bereich eines Einsatzgebietes aufzubauen und die Verbindung an das öffentliche Telefonnetz herzustellen. Der WV-Trupp wird bei seinen Tätigkeiten durch den Fernmelde-Trupp unterstützt.

Stärke und Ausstattung

Der WV-Trupp geht mit der Stärke -/2/4/6 in den Einsatz. Laut Stärke- und Ausstattungsnachweis sind das je zwei Truppführer, TK-Techniker und Kraftfahrer. Effektiv sollte jeder der Kräfte in der Lage sein, die grundlegenden Einsatzoptionen zu stellen.

MastKW

Das primäre Einsatzfahrzeug des Trupps ist ein LKW, der die Funktion eines mobilen Antennenträges erfüllt, der so genannte Mastkraftwagen (MastKW ). Er wurde 1992 für die Telekom hergestellt und 2004 vom THW übernommen und auf seine neue Einsatzbestimmung umgerüstet.

Aufgelastet ist ein hydraulischer Mast (Dornier), der vorbereitete durch Hochfrequenzkabel inklusive einiger freier Kabelführungen mit beliebiger Funktechnik bestückt und auf über 40 Meter Höhe ausgefahren werden kann. Der gesamte Aufbau sollte bei Routineeinsätzen nicht mehr als 30 Minuten in Anspruch nehmen. Nach dem Aufbau kann der MastKW relativ autark operieren, da er mit einem sparsamen und nebenbei noch sehr leisen Gasaggregat an Bord ausgestattet ist.Vergleichbar ist das Fahrzeug mit einer von der Bundeswehr eingesetzten AMA (Antennenmastanlage).

WVTr PKW

Der geländegängige PKW als Begleitfahrzeug (Mitsubishi Pajero) des Weitverkehrstrupps dient zum Transport der Helfer und der TK-Ausstattung, sowie der Vorerkundung des Geländes in dem der Mast aufgestellt werden soll. Er zieht zudem einen 2 Tonnen-Tandemachsanhänger in dem weiteres Material mitgeführt werden kann.

Für Einsätze im Auftrag von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben führt der WVTr eine BOS-Relaisstellenausstattung mit. Diese dient zum Stellen einer weiträumig erreichbaren Relaisstation auf zwei 4m-Kanälen bzw. Überleitung zu einem 2m-Kanal (2x FuG 4m, 1x FuG 2m, Relaisstellenzusatz 2xRS1 oder 1xRS2)

weitere Ausstattung

Des weiteren befindet sich eine TK-Anlage mit folgender Ausstattung im Inventar:

2x S2M-Schnittstelle (Primärmultiplex, 30 Sprach-/Datenkanäle)

16x S0-Schnittstelle (ISDN, 2 Sprach-/Datenkanäle)
16x a/b-Schnittstelle (analog, 1 Sprach-/Datenkanal) abgehend
12x a/b-Schnittstelle (analog, 1 Sprach-/Datenkanal) ankommend
8x UPN2-Schnittstelle (verschiedene Beschaltungen möglich - verwendet für DECT-Stationen und Systemtelefon)

Mit 4 DECT-Basisstationen sind wir in der Lage je 8 gleichzeitige Gespräche ermöglichen, wobei die Stationen mit Feldkabel bis zu 1,5 km Länge von der TK-Anlage abgesetzt werden können. Damit decken wir eine Fläche von bis zu 16 Quadratkilometern mit einem DECT Netz ab.

Dieses Netz kann nun von 32 mobilen DECT-Telefonen des Typs "OpenPhone28" mit einer Reichweite von mindestens 100m auf dem freiem Feld bzw. durch maximal zwei Wände bis zur nächsten Basisstation benutzt werden.

 

Für die drahtlose Kommunikation aus unserem aufgestellten Netz heraus ist in der TK-Anlage ein GSM-Adapter für zwei Sprach-/Datenkanäle im GSM-Netz verbaut.

Zudem sind wir in der Lage mit WLAN-Routern und entsprechenden Richtantennen eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung mit hoher Datenübertragungsrate aufzubauen (Reichweite > 5km; Datenrate ~36MBit/s) oder die Einsatzstelle mit flächendeckendem WLAN zu versorgen.

Der Großteil der Technik wird in der so genannten Weitverkehrskabine mitgeführt. Diese ist vergleichbar mit einem Fernmeldeabsetzcontainer und wird vom WV-Trupp auf einem Anhängerfahrgestell an den Einsatzort transportiert. Aufgelastet sind ein Aggregat und eine Klimaanlage zum Betreiben der Technik.

Taktisches Zeichen


Personal / Stärke


Teileinheitsführer